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Untersuchungen zum Langzeitverlauf psychischer Störungen1963 - 1972 leitete Luc Ciompi ein grosses, von Prof. Christian Müller an der psychiatrischen Universitätsklinik Cery/Lausanne initiiertes Forschungsprojekt zur Untersuchung des Langzeitverlaufs von psychischen Störungen über mehrere Jahrzehnte. Diese einmalig ausgedehnten, unter dem Namen "Enquête de Lausanne" bekannt gewordenen Untersuchungen gingen von 5661 früheren Patienten der psychiatrischen Universitätsklinik Lausanne aus, die 1963 das Alter von 65 Jahren überschritten hatten. Fast 1000 Überlebende aus den verschiedensten Diagnosengruppen wurden durchschnittlich 3-4 Jahrzehnte nach der Ersthospitalisation an ihrem aktuellen Wohnort persönlich nachuntersucht. Zwecks Erfassung der wichtigsten Selektionsfaktoren wurden zudem Mortalität und Todesursachen der rund 4500 Verstorbenen untersucht und mit den entsprechenden Befunden aus der schweizerischen Durchschnittsbevölkerung verglichen. Als Hauptergebnis zeigte sich, dass die Langzeitentwicklung vieler psychischer Störungen, und insbesondere der Schizophrenie, wesentlich vielgestaltiger und zum Teil auch deutlich besser ist als bislang allgemein angenommen. Das höhere Alter hat nicht selten einen mildernden Einfluss auf vorbestehende psychische Störungen. Allerdings ist die Sterblichkeit in fast allen psychiatrischen Krankheitsgruppen, insbesondere aber bei den Alkohol- und Drogenabhängigen, Schizophrenen, Depressiven und hirnorganisch Geschädigten im Vergleich zur Durchschnittsbevölkerung erhöht. Bei den Überlebenden handelt es sich somit um eine gewisse Auslese. Von besonderem Interesse ist die Beobachtung, dass Schizophrene weniger häufig an Krebs erkranken als der Durchschnitt - ein bisher unerklärter Befund, der auch noch in jüngerer Zeit repliziert worden ist. Wichtigste Publikationen zum ThemaBücher:
Buchbeiträge und Zeitschriftenartikel
Eine Übersicht über die Ergebnisse der "Enquête de Lausanne" liefert auch das Buch
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© Luc Ciompi - www.ciompi.com - Zuletzt bearbeitet: 05.02.2016 |